Homophobe Welle in Tunesien
Eine Welle der Homophobie entzündet sich in Tunesien gegenwärtig an der Ennahda-Partei. Deren Innenminister Ali Larayedh habe 1991 angebliche in einem Schwulenporno mitgespielt. Wer diese völkische Empörung mit offensichtlich gezielten "Enthüllungen" über die angebliche schwule Unterwanderung der Ennahda - egal ob nun wahr oder nicht - angestoßen hat, ist unklar.
Es
scheint, dass die aktuelle Schwulen-Panik ihre Wurzeln in den
Kampagnen von Anhängern der Ennahda-Partei selbst gegen konkurrierende Parteien
hat, und nun auf sie zurückschlägt. Etwas ernüchternd ist die Bereitschaft
und Begeisterung, mit der die Anhänger der Opposition, die Menschenrechte
und Demokratie verfechtet haben, den homophoben Diskurs nun selbst befördern.
Die größten Verlierer dieser Kampagne sind die tunesischen Homosexuellen. Während der Zeit Ben Ali´s wurde Homosexualität in der tunesischen Gesellschaft totgeschwiegen. In der jetzigen öffentlichen Kampagne steht sie nun synonym für Pädophile, Korruption, mangelnde Integrität und Heuchelei.
"Eine Schwuchtel zu sein entspricht der Scharia" (rechts unten das Logo der Ennahda-Partei) |
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